Klingt deine Bassdrum dumpf und leblos?
Das liegt meist an einem falsch gestimmten Bassdrum-Fell.
Viele Schlagzeuger vernachlässigen die richtige Stimmung und verschenken dadurch den vollen Sound ihrer Bassdrum.
Mit der richtigen Technik holst du das Maximum aus deinem Instrument heraus!
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen der Bassdrum-Fell-Stimmung
Die Bassdrum besteht aus zwei Fellen: dem Schlagfell (Batter Head) und dem Resonanzfell (Front Head). Beide Felle arbeiten zusammen und beeinflussen den Gesamtklang erheblich.
Das Schlagfell ist das Fell, auf das du schlägst. Es bestimmt maßgeblich den Attack und die Grundstimmung der Bassdrum. Das Resonanzfell hingegen beeinflusst die Resonanz, den Sustain und die Projektion des Sounds.
Die richtige Balance zwischen beiden Fellen ist entscheidend für einen ausgewogenen, druckvollen Bassdrum-Sound.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Stimmen
Vorbereitung
Entferne zunächst beide Felle komplett von der Bassdrum. Reinige die Kesselkanten gründlich von alten Kleberesten oder Schmutz. Prüfe die Spannreifen auf Verformungen und stelle sicher, dass alle Stimmschrauben leichtgängig sind.
Montage des Schlagfells
Lege das neue Schlagfell auf den Kessel und setze den Spannreifen auf. Drehe alle Stimmschrauben handfest an, ohne Kraft anzuwenden.
Beginne mit dem Vorspannen: Ziehe die Schrauben in Kreuzform (gegenüberliegende Schrauben) gleichmäßig an. Drehe dabei jede Schraube nur eine halbe Umdrehung und arbeite dich mehrmals im Kreis vor.
Grundstimmung finden
Stimme das Schlagfell auf eine niedrige Grundtonhöhe. Klopfe dabei etwa 5 cm vom Rand entfernt neben jeder Stimmschraube und höre, ob der Ton überall gleich ist.
Ungleichmäßige Töne korrigierst du durch vorsichtiges Nachziehen oder Lockern der entsprechenden Schrauben. Geduld ist hier wichtig – arbeite in kleinen Schritten.
Resonanzfell abstimmen
Das Resonanzfell wird meist etwas lockerer gestimmt als das Schlagfell. Beginne mit sehr geringer Spannung und taste dich langsam vor.
Teste den Klang regelmäßig, indem du das Schlagfell anschlägst. Das Resonanzfell sollte mitschwingen, ohne zu schnarren oder unerwünschte Obertöne zu erzeugen.
Verschiedene Stimmansätze
Offener Sound
Für einen offenen, resonanten Klang stimmst du beide Felle relativ locker. Das Resonanzfell sollte dabei etwas lockerer sein als das Schlagfell. Dieser Ansatz eignet sich gut für Jazz oder Blues.
Gedämpfter Sound
Ein gedämpfter, punchiger Sound entsteht durch straffere Stimmung und zusätzliche Dämpfung. Verwende Kissen, Decken oder spezielle Dämpfer im Inneren der Bassdrum.
Moderne Rock-Stimmung
Für modernen Rock stimmst du das Schlagfell mittelfest und das Resonanzfell sehr locker. Ein Loch im Resonanzfell verstärkt den Attack und reduziert die Resonanz.
Häufige Fehler vermeiden
- Zu schnelles Anziehen der Stimmschrauben führt zu ungleichmäßiger Spannung
- Vernachlässigung des Resonanzfells verschenkt Klangpotential
- Überspannung kann die Felle beschädigen und den Sound verschlechtern
- Fehlende Geduld beim Einstimmen führt zu suboptimalen Ergebnissen
Werkzeuge und Hilfsmittel
Ein guter Stimmschlüssel ist unverzichtbar. Modelle mit Ratschenfunktion erleichtern die Arbeit erheblich. Stimmgeräte können helfen, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
Dämpfungsmaterialien wie Kissen, spezielle Dämpfer oder Evans EQ Pads erweitern deine klanglichen Möglichkeiten. Experimentiere mit verschiedenen Materialien, um deinen individuellen Sound zu finden.
Fazit
Die richtige Bassdrum-Fell-Stimmung erfordert Zeit und Übung, belohnt dich aber mit einem kraftvollen, ausgewogenen Sound. Arbeite systematisch, höre genau hin und scheue dich nicht vor Experimenten. Mit der richtigen Technik holst du das Beste aus deiner Bassdrum heraus und verbesserst den Gesamtsound deines Schlagzeugs erheblich.